Panorama-Junior-Oelbaum Nr.3 - September 2022
2 gemacht. Ich war danach fix und fertig. Durchgeschwitzt, überall kratzige Heustückchen, und viel eingeatmeter Staub … Gegen 21:00 Uhr hatte ich Feierabend. Aber das war ja erst die erste Wiese! Die grosse Wiese war für Samstag geplant. Dort war noch sehr viel mehr Heu, die Wiese lag am Hang und es waren über 30° C angekündigt. Wir wussten nicht, ob wir noch aus- reichend Helfer zusammenbe- kommen würden und mein Chef meinte, es würde wahrscheinlich eine Abend-/Nachtaktion wer- den. Mir graute vor diesem Tag. Nachdem der Donnerstag schon so schlimm gewesen war, schien der Samstag noch tausendmal bedrohlicher. Ich wusste nicht, wie ich das überstehen sollte. Aber an dem Samstagmorgen sagte ich mir: „Das muss doch jetzt überhaupt nicht sein. Wer sagt denn, dass der Tag schlimm wird? Das ist doch nur eine ei- gene Vorstellung, die ich einfach mal umsprechen kann! Für Gott ist doch nichts unmöglich!“ Und ich begann auszusprechen, dass es ein richtig schöner Tag wer- den würde, dass wir alle Kraft haben werden, die wir brauchen und es einfach Spass machen wird. Gegen 13:00 Uhr fing mein Chef an, die Ballen zu pressen und ich sammelte sie schon mal ein. Später kamen noch meine Mutter und zwei andere Helfer dazu. Sogar ein leichter Wind wehte, sodass es trotz über 33° C im Schatten gar nicht so unerträglich heiss war. Wir ar- beiteten ganz gemütlich vor uns hin, Ballen für Ballen, Hänger für Hänger. Jeder gab seinen Teil, und obwohl wir nicht so viele waren, war es genau die richtige Anzahl Leute. Es ging alles richtig gut, und was soll ich sagen? Es hat mega Spass gemacht! Ob- wohl es eine anstrengende Ar- beit ist, hatte ich immer mehr Freude, je später der Abend wurde. Und als wir um 23:00 Uhr den letzten Hänger reinbrachten, war ich richtig glücklich. Wir sas- sen oben auf dem Hänger, wäh- rend wir zur Scheune fuhren, freuten uns, dass es geschafft war und auf einmal sahen wir am Horizont sogar noch ein Feuer- werk aufleuchten! Die Stimmung war einfach toll. Und danach ha- ben wir bei Kerzenschein im Hof ein leckeres Abendbrot genos- sen. Dieser Tag ist für mich bisher immer noch einer der schönsten meiner Ausbildung, und ich kann Gott nur danken und staunen, was ER aus kratzigem Heu, Hitze, Schweiss und tausenden Schrit-
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