Panorama Nachrichten – Februar 2021
19 hung untereinander voll da ist. Ich durfte aber erkennen, dass dies nicht ein- fach so „von selbst“ geschieht, oder meine liebe Frau nicht alleine nur diese Atmosphäre der Beziehung bilden kann. Ich habe nämlich gemerkt, dass auch schon die ganz kleinen Kinder sehr sensibel auf mein Verhalten reagie- ren. Sie spüren sofort, ob ich sie wirklich wahrnehme und auf sie eingehe oder ob ich sie – etwas übertrieben gesagt – einfach ein bisschen „abhandle“. Dies kann äusserlich zwar sehr fürsorglich aussehen, aber innerlich kann ich gerade wieder mit meiner Arbeit beschäftigt sein. Meine Kinder spüren aber immer wieder, ob ich mein Herz bei ihnen habe und mir wirklich Zeit für sie nehme, oder ob ich gerade „Wichtigeres“ zu tun habe und „absorbiert“ bin in meinen Gedanken. Umgekehrt darf ich aber auch je länger desto mehr erleben, wie die Beziehung wächst, wenn ich sie wirklich wahrnehme und ihnen auch immer wieder mit Vision begegne. So präge ich unsere Familien- atmosphäre total mit und erlebe, wie Beziehung auch mit meinen kleinen Kindern möglich ist und sie dadurch viel ausgeglichener werden. Dies macht das wahre Leben doch aus, wenn wir Harmonie und Beziehung an der un- tersten Basis erleben dürfen. Zu dieser Erfahrung möchte ich Euch noch ein kleines Erlebnis erzählen, das ich vor kurzem mit meinem ältesten Sohn Josua (ca. 4½ J.) machen durfte. Wir übernachteten letzthin auswärts und ich wollte Josua am Abend ins Bett bringen. Wie es oft so ist an einem fremden Ort, hatte Josua Angst und wollte nicht schlafen gehen, sondern bei mir bleiben. Ich musste aber rasch wieder gehen, da ich noch etwas Wichtiges zu erledigen hatte... Und schon war ich wieder in der Gefahr, ihn einfach „abzuhandeln“ und in meinem Herz fest zu werden: „Jetzt wird geschlafen und es gibt keine Widerrede mehr!“ … Doch bevor ich so reagierte, durfte ich wieder auf Beziehung und gegenseitige Wahrnehmung „wechseln“ und versetzte mich in seine Situation. Ich ver- stand ja, dass der Ort ungewohnt war und es ihm nicht so leicht fiel, ins Bett zu gehen. So nahm ich mich ihm an und gab ihm Vision, für die aktuelle Situation, wieso wir da sind und dass er Papa ganz viel Kraft geben kann, wenn er lieb ins Bett geht und wenn er für seine kleine Schwester, die im Bettchen nebenan lag, schauen würde. Kurz darauf wurde er ruhig und plötz- lich fragte er mich: „Papi, hast du mir jetzt Kraft gegeben?“ Ich war richtig baff! Dann sagte er weiter: „Ich möchte dir auch ganz viel Kraft geben und lieb ins Bett gehen, ohne zu weinen.“ Ich ging daraufhin richtig berührt aus dem Zimmer. Selbst die kleine Maus war während unserem Gespräch fried- lich eingeschlafen und über die ganze Nacht blieb eine Ruhe im Zimmer J . Dies hat mir wieder gezeigt, dass schlussendlich unser aller Zusammenleben nur funktionieren kann, wenn wir einander wieder vom Herzen her wahr-
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