Panorama Nachrichten – Februar 2021
16 Der Hundekot (von Andreas Funk, 34 J.) Eine der tragenden Offenbarungen im vergangenen, doch sehr speziellen Jahr 2020, welche wir durch Ivos Reden empfangen durften, war für mich diese, dass wir keine Situation und kein Ereignis beurteilen müssen, ob sie nun gut oder schlecht sind, sondern zuerst einmal alles dankbar vom HERRN annehmen dürfen. Er wirkt nämlich alles in allem und jedem und dies auch noch zu unserem Besten. IHN in allem am Werk zu sehen ist genial! Allzu schnell erachten wir eine Situation als negativ oder als würde sie gegen uns sein, uns aufhalten, stören und behindern. Erst durch die dankbare Haltung können wir Sein Reden durch die Situation empfangen. In einer Alltagssituation konnte ich genau diese Offenbarung anwenden. Wir waren an einem Sonntag bei Freunden eingeladen. Wie schon oft hatte ich die Zeit ein wenig knapp kalkuliert, aber als wir dann alles ins Auto luden, lagen wir gerade noch im Zeitrahmen drin, dass wir es pünktlich schaffen könnten. Selbstzufrieden mit dieser „Leistung“ wollte ich mich gerade fröh- lich auf den Fahrersitz schwingen, als mir ein Gestank in die Nase stieg. Ich schaute meinen Schuh an und musste entsetzt feststellen, dass er völlig mit Hundekot verschmiert war. Ein Hund hatte einen schönen grossen und fri- schen Haufen ausgerechnet vor die Fahrertür platziert und in der Eile hatte ich den nicht wahrgenommen. Es blieb mir nichts anderes übrig als nochmals zurück in die Wohnung zu gehen, um die Schuhe zu wechseln. Auf demWeg stieg in mir zunächst eine grosse Wut gegen Unbekannt hoch: „Welcher Hundebesitzer konnte da seinen ****** nicht wegräumen?“ Aber schnell merkte ich, dass ich mit so einer destruktiven Haltung nur die ganze Atmo- sphäre unserer Familie in den Keller runterziehen werde. Also entschied ich mich, wie eben beschrieben, zunächst einmal „Danke“ zu sagen. Das klang dann sehr lustig: „Danke, Herr, dass jetzt der Hundekot punktgenau vor der Fahrertür platziert war. Das kommt von Dir. Das ist nur gut für mich.“ Als ich wieder im Auto war, staunte meine Frau nicht schlecht, dass ich nicht total „rausgefallen“, sondern immer noch bei Laune war . Ich erzählte ihr von meiner Umkehr zur Dankbarkeit. Wir mussten herzhaft darüber lachen. Nachdem wir dann in vollem Frieden losgefahren waren, ging mir ein Licht auf und ich verstand, was der HERR mir auf diese humorvolle Art zeigen wollte: Wenn ich nur so viel Zeit einkalkuliere, dass gar nichts dazwischen- kommen darf, führt das immer wieder unweigerlich zu Stress. Mit Ach und Krach schaffe ich es dann vielleicht noch zu einem Termin, bin aber gar nicht in der Ruhe. Wenn ich allerdings so viel Zeit einplane, dass jegliche Zwi- schenfälle wie ein Hundekot noch „drinliegen“, kann ich ganz entspannt zu jedem Termin kommen.
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