Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die Fülle des Christus 257 vor denen sie trotz ihrer eigenen Dürre so beharrlich behaup- ten, sie hätten das Leben und die Fülle gefunden!! Was sind wir Christen doch manchmal für Träumer und Heuchler! Dann gibt es aber auch tatsächlich solche Christen, die sicht- lich übersprudeln vor Freude und Elan. Diese betonen es dann auch fortlaufend, dass sie das „volle Evangelium“ resp. „die Fülle“ hätten. Untersucht man jedoch etwas genauer, was denn der konkrete Inhalt dieser „Fülle“ sei, bleibt meist nebst einem einstigen Geisteserlebnis in der Vergangenheit , einem vorwiegend „selbsterbaulichen“ Zungenreden in der Gegenwart und einer nach wie vor in der Zukunft liegenden Erwartung der Grosstaten Gottes kaum etwas übrig. Bitte versteht mich nicht falsch! Ich spotte hier nicht gegen das Zungenreden oder gegen irgendwelche Geisteserfahrungen, denn wir sind solcher Gnadengaben und Wirklichkeiten sel- ber seit Jahren teilhaftig. Es liegt mir nur sehr am Herzen, gegen dieses falsche „Fülleverständnis“ anzugehen. Wir Menschen haben leider die unbändige Tendenz, auch alle göttlichen Dinge auf unsere eigene Kragenweite zuschnei- den und mit irdischen Massstäben messen zu wollen. Wir neigen stets dazu, Gott klein zu machen. Es bleibt aber trotzdem dabei, dass „der Höchste nicht in Wohnungen wohnt, die von Händen gemacht sind“ (Apg. 7,48) , weil selbst die Himmel der Himmel Ihn nicht fassen können! Wie blind und unwissend sind wir doch, wenn wir den Emp- fang des Heiligen Geistes oder gar den Besitz des Neuen Testamentes mit der Fülle Gottes verwechseln oder ihr gleichsetzen! Aus unserer irdischen Perspektive mag eine „Taufe in den Heiligen Geist“ zwar wohl etwas Grossartiges und Überragendes sein; aus der Perspektive Gottes jedoch ist sie nichts weiter als die erste Füllung der Lunge, nach-
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