Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Sohnschaft 249 hänge auf, damit wir nicht bei erlangten Herrlichkeiten stehen- und hängenbleiben. Denn wie mancher hat gerade wegen seiner persönlich erlangten Reife den Anschluss an das Werk Gottes im Grösseren verpasst! Wie mancher hat sich schon von allem „Halbfertigen“ kurzerhand distanziert und isoliert, anstatt (die persönliche Vollreife verleugnend) mit den übrigen Gliedern „von neuem“ ganz von unten zu beginnen! Bis nämlich eine örtliche Gemeinde in ihrer kol- lektiven Gesamtheit den Sohnesstand, d.h. die Mündigkeit erlangt, vergeht in der Regel eine beträchtliche Zeit. Wie tragisch, wenn ausgerechnet die Selbstgenügsamkeit einzel- ner an sich gereifter Söhne die Fortreifung des Gesamten verhindert! Die Tragik des Zurückbleibens findet aber auch im Hinblick auf den Leib Christi weltweit statt. Wie manche örtliche Gemeinde war schon ansatzweise in sich selbst zu einer Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangt – weil sie aber bei sich selbst stehengeblieben ist, wurde ihr Vorsprung zuletzt mehr zum Hindernis als zum Segen für das gesamte Werk Gottes. Dies ist nichts anderes als ein „kollektiver Individualismus“, der Gott ebenso miss- fällt wie der „Individualismus“ des Einzelnen. Wann immer wir darum in einer Entwicklungsstufe die Vollreife erlangt haben, gilt es, die Bereitschaft anzuziehen, „wieder von ganz vorne zu beginnen“ – diesmal aber in der Zusammen- fassung und im ständigen Hinblick auf die neue und nächst- grössere Dimension. Ohne persönliche Sohnesreife aber kann es keine kollektive und ohne kollektive kann es keine weltweite Sohnesreife geben. Die weltweite Sohnesreife aber ist wiederum die Voraussetzung zur universalen Sohn- schaft.
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